Längster Keltengürtel

Keltengrab

Im Zuge des Baus des „Rhein-Main-Donaukanals“ wurde unterhalb von Schloss Eggersberg von 1986 bis 1991 ein bedeutendes Gräberfeld der Hallstattzeit (8. – 6. Jh. v. Chr.) entdeckt, ausgegraben und wissenschaftlich erfasst.

Es wurden insgesamt 127 Bestattete in 95 Gräbern nachgewiesen, die dort im Laufe von 200 Jahren bestattet wurden. Bei den Gräbern handelt es sich um Kammergräber von 3m² bis 40 m² Größe, die mit Steinkreisen umgeben und mit einem Hügel überhöht wurden. Neben Körpergräbern kommen auch Brandgräber vor, die niederen Ständen oder Leibeigenen vorbehalten waren.

Längster Keltengürtel

Zwei der Gräber enthielten Bestandteile eines Wagens. Dem Pferd als Reittier maß man in der Eisenzeit eine große Bedeutung zu; in mehreren Gräbern ließen sich Trensen von Pferdegeschirr nachweisen. Pferdezaumzeug und Wagen tauchen zwar nur bei Bestattungen erwachsener Männer auf, aber auch Frauen bestattete man zum Teil sehr aufwändig: In Grab 57 lag eine prunkvoll ausgestattete Dame, eventuell die Tochter oder Ehefrau eines Keltenfürsten oder Clanchefs. Neben qualitätvoller Keramik, die in allen Grablegen angetroffen wurde, gehörten zu ihrem Schmuck ein kleiner, reingoldener Haarring, zwei seltene Schmuckplattenfibeln als Gewandverschluss, bronzene Melonenarmbänder, bronzene Halsreifen und ein bronzenes, 1,31 m langes und 15 cm breites Gürtelblech, der „längste, in einem Stück erhaltene, keltische Bronzegürtel der Welt“.

Einige dieser Funde aus dem Untereggersberger Gräberfeld können im Hofmarkmuseum von Schloß Eggersberg besichtigt werden.

 

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