Geschlecht "De Bassus"
Die Familie de Bassus, deren Stammsitz in Bayern das Schloss Sandersdorf in Altmannstein war (jetzt Eigentum des Wittelsbacher Ausgleichsfonds), stammte aus Graubünden, dem Puschlav, also „Poschiavo“. Der Ingolstädter Rechtsgelehrte Prof. Dr. jur. utr. Domenicus de Bassus erwarb aus der Konkursmasse des Dachauer Pflegers und Hofrats „Peter Jocher zu Egersperg“ im Jahre 1684 die Hofmarken Eggersberg, Untereeggersberg, Thann, Georgenbuch, Harlanden und Tachenstein. Er bezahlte dafür 16000,00 Gulden.
Die de Bassus waren in Graubünden ein hochangesehens Bürgergeschlecht, das es in Bayern als Ministeriale durch Thomas Ferdinand Maria de Bassus in den Stand der Freiherren schaffte. Thomas Frhr. de Bassus war ein besonders hervozuhebender Mann. 6x in Graubünden zum Podestà gewählt, brachte er es auch in Bayern zu großem Besitz. Er war ein wahrer Mäzen der Künste, entdeckte den Altmannsteiner Schnitzer Ignaz Günter und auch Komponisten Johann Simon Mayr, der in Bergamo zu Ehren kam und der fruchtbarste, berühmteste Komponist des gesamten Rokoko – auch als Lehrer Donizettis – wurde.
Über den Ingolstädter Adam Weishaupt kam er in Berührung mit dem berühmt-berüchtigten Orden der „ILLUMINATI“ und gehörte mit Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr von Knigge ( 16. Oktober 1752 in Bredenbeck geboren) lange zu deren Führungskader, bis der Orden letztlich in beim Herzogshaus in Ungnade fiel und aufgelöst wurde. Die in der heutigen Literatur oft falsch beschriebenen ILLUMINATI waren ein der Aufklärung, der Bildung und Wissenschaft und der Entwicklung der Menschheit verschriebener Orden, der viele berühmte Mitglieder, so auch Johann Wolfgang von Goethe u.a., hatte.
Giovanni Maria Frhr. de Bassus, Sohn des Thomas, war Präsident des Neuburger Appelationsgerichtes und mit Gräfin Sayn-Wittgenstein-Vallendar-Hohenstein verheiratete. Das Paar hatte 6 Kinder. Lesenswert ist das Buch von Massimo Lardi „Baron de Bassus und die Illuminaten“.
Im Jahre 1947 wurde die Hofmark Eggersberg verkauft. Damit endete die Geschichte derer von Bassus auf Eggersberg.