Eigentümerfamilie

Der Münchener Jurist Dr. jur. utr. Robert F.E. Weigand (Gründer und Ehrenvorsitzender der DBV-Landesgruppe Bayern, Gründungsmitglied, des Bayerischen Landesdenkmalrates u.a., (+ im 91.ten Jahr, Nov. 2011) erwarb 1962 Schloss Eggersberg. Um dem Haus einen ‚wirtschaftlichen Hosenboden’ zu geben, Ländereien gab es keine wesentlichen mehr, wurde es zunächst als Gästehaus von der damaligen, kunst- und kultursinnigen Schlossherrin Ingeborg Weigand auf liebenswürdige Weise persönlich bewirtschaftet und dann als kleiner Hotel- und Gaststättenbetrieb geführt, dessen erster Pächter ein Baron Knigge war. Die Entscheidung für die Hotellerie/Gastronomie fiel auch deshalb, um die ehemalige Hofmark der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Einfühlsame Renovierungen erhalten den authentischen Charakter des Renaissanceschlosses.

In den folgenden Jahren werden die Westfassade sowie der ruinöse Marstall des Hauses nach allen Regeln des Denkmalschutzes, mit hohem, finanziellem Aufwand saniert. Der Marstall wird neu mit Juraschiefer gedeckt. Es entsteht mit 50 m Länge das längste Legschieferdach des Altmühltals. Der Ort Eggersberg verdankt dem unermüdlichen Einsatz des Schlossherrn Dr. Weigand nicht nur die geteerte Straße, die über den alten, so genannten Todensteig von Unter- nach Obereggersberg führt, sondern aufgrund des Bedarfes des Hauses auch weitestgehend die Elektrifizierung und den Anschluss an die Kanalisation, die zum Teil über den, zum Schloss gehörenden Sauberg führt. Auch die ersten Ideen, die sich zum heute blühenden Naturpark Altmühltal entwickelten, wurden zwischen Altlandrat Lang und Dr. Weigand auf Eggersberg engagiert diskutiert. Das Bundes-verdienstkreuz und viele andere Ehrungen zeugen von der Akzeptanz seines kulturellen Wirkens.

Mit der Einrichtung einer gemeinnützigen Stiftung im Jahre 2004 wird das „Hofmark-Museum“ eröffnet, das die in einem Sammlerleben zusammengetragenen, teilweise herausragenden Exponate „Kleinantiken“, „Hippologica – das Pferd in der Kunst“, „Barone de Bassus, Kunstmäzene und Illuminaten“, „Der längste Keltengürtel der Welt“ u.v.a.m. darbietet.

2007 übergibt Dr. Weigand an seine Tochter und Alleinerbin Marion J. Wenzl-Sylvester, die gemeinsam mit ihrem Mann H.-P.M.Tassilo Wenzl-Sylvester in die Fußstapfen des Seniors tritt. Sie beginnen, das Haus innen zu sanieren, auf dem ehemaligen, nach Einstellung der Jagdreiterei aufgelassenen Reitplatz einen barocken „weißen Garten“ anzulegen und den englischen Landschaftspark um eine duftende Oase zu erweitern.

Man saniert den maroden barocken Pfarrhof, einem Axialbau des Architekten Gabriel di Gabrieli, den dieser anno 1722 im Auftrag der Barone de Bassus nach Vorbildern norditalienischer Palazzi ausführte.

Danach nimmt man sich des überwucherten, ehemaligen Standortes der Burg Eggersberg (wohl 11.Jh.), der die Reste der barocken Hl.-Kreuz-Kapelle birgt, saniert diesen Ort macht ihn der Allgemeinheit zugänglich. Die öffentliche Hand beteiligt sich dankenswerter Weise an diesen, aufgrund der exponierten Lage komplizierten Arbeiten. Ein weiterer, herrlicher Aussichtspunkt im unteren Altmühltal steht alsbald den Besuchern aus nah und fern zur Verfügung. Fam. Wenzl-Sylvester wird dafür 2011 mit der Verleihung der Bayerischen Denkmalmedaille vom Minister für Wissenschaft und Kunst, Herrn Dr. Wolfgang Heubisch, geehrt.

Kunstausstellungen, Gartenmärkte und dazwischen ein gehobenes Angebot aus Küche und Keller machen Eggersberg zu einem beliebten Anlaufpunkt für kulturelle und kultivierte Events.

 

Wenzl-Sylvester, eine kurze Vorstellung

Die Sylvester sind eine ab dem 9.Jh. in Rovigo und Ferrara/Venetien ansässige Grafenfamilie, die sich im 10. Jh. in die Bretagne und im 11.Jh. nach England verzweigte und dort drei Linien bildete. Giles de Sylvester gründete Anfang des 17.Jh. in Leiden, Holland, ein Handelsunternehmen „Sylvester & Coit“, das vor allem im Tabak- und Gewürzhandel reüssierte. Seine Söhne Constant und Nathaniel wanderten in die neue Welt aus, Constant gründete die Zuckerplantagen ‚Constant’ und ‚Carmichael’ auf Barbados, Nathaniel erwarb vor den Toren New Yorks die Insel „Shelter Island“, auf der er mit Genehmigung des englischen Königs Charles I. ein "Manor house" errichtete.  "Sylvester Manor house" galt als die nördlichste Plantage der USA. Somit ist die cosmopolitische Familie der Sylvester als Handelsherren, Juristen, politisch engagierte Congressmen und Royalisten seit 1643 in den USA ansässig.

 

Die Wenzl stammen ursprünglich aus dem Herzogtum Teschen, Ostböhmen und sind im 13.Jh. erstmals erwähnt. Im 16 u. 17.Jh. fanden Verzweigungen nach Österreich und Bayern statt. Im 19.Jh. war Dr. Joh.Baptist Ritter v. Wenzl Leibarzt bei König Ludwig I., sein Vetter, der Augenarzt Baron Wenzel, war sowohl persönlicher Ophtalmologe des englischen Königs George III. sowie der österreichischen Kaiserin Maria-Theresia. Emory de Sylvester war in zweiter Ehe mit Alice v. Wenzl verheiratet, einer Nichte des Dr. Johann Baptist Ritter v. Wenzl.

 

William L. de Sylvester, der als politisch engagierter Zeitungsverleger mit seinem Vetter Wilhelm Paul Ahnelt eines der führenden Modemagazine der USA, die „Pictorial Review“ auflegte, schwor als Jurist und Abgeordneter 1921 auf die „Constitution“ der Vereinigten Staaten von Amerika. Damit legte die Familie Prädikate und Titel, nicht aber den Adel ab.

 

Die Familie Wenzl-Sylvester engagiert sich ebenso wie der verstorbene Seniorchef des Hauses, Dr. jur.utr. Robert F.E. Weigand, für den authentischen Erhalt der ehemaligen Hofmark Schloss Eggersberg und bietet der Öffentlichkeit Zugang zu Haus und Geländeumgriff. Insbesondere die Pflege kultureller Veranstaltungen und der Erhalt des stiftungseigenen Hofmark-Museums sind Aufgaben, denen man sich widmet. Mit den beiden Töchtern Alexandra und Marie-Louise bereitet sich die nächste Generation vor.

 

Allianzwappen Wenzl-Sylvester

Der Sinnspruch des Wenzl-Sylvester’schen Allianzwappens

MENS AGITAT MOLEM

"Der Geist bewegt die Materie"

Principio caelum ac terras. Camposque liquentis. Lucentumque globum lunae; titaniaque astra. Spiritus intus alit: totamque infusa per artus mens agitat molem: et magno se corpore miscet.

Beseelend nährt den Himmel und die Erde: die Meeresauen und die Strahlenkugel des Mondes und den Riesenstern der Sonne ein Lebenshauch. Und der Geist bewegt die Materie; der flutet durch die Glieder und bindet sich ganz mit dem Leib der Welt.

P. Vergilius Maro (70 - 19 v.Chr.)
AENEIS - 6.Gesang - Vers. 724 bis 727

 

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